Szenografische Fusion
Unser beider Ausgangspunkt ist die Szenografie, also ganz allgemein das Inszenieren von Raum und der Umgang mit szenischen Räumen. Jeder von uns hat sich auf andere Bereiche spezialisiert und schaut aus unterschiedlichen Perspektiven auf das gemeinsame Sujet – je mehr, je besser und am liebsten sind uns die unbequemen und ungewöhnlichen. Dabei suchen wir, zusammen und auch jeder für sich, die Anbindung an gesellschaftlich relevante Themen und prozessorientierte, unkonventionelle Lösungsansätze für Gestaltungsaufgaben in einem weit gefassten Begriff. Die Beschäftigung an Schnittstellen in inter- und transdisziplinären Zusammenhängen, das „Um-die-Ecke-Denken“ und eine grosse Freude am Experiment begleiten uns dabei.
Raum ist keine Frage der Grösse
Raum für uns? Die Resonanz unserer Intention. In seiner Vielschichtigkeit und in all seinen Dimensionen ist er physisch erfahr- und prägbar. Er besitzt aber auch Ebenen „unter der Oberfläche“, die schwer greif- und beschreibbar sind, jedoch genauso entscheidend bei seiner Erscheinungsform und unserer Raumwahrnehmung mitwirken. Diesen sind wir auf der Spur. Es geht uns um die Erkundung und Nutzbarmachung dieser verborgenen Qualitäten von Räumen und Situationen.
Raum möchte kommunizieren. Wir möchten es auch.
Ziemlich beste Räume
Publikation im Rahmen der Programmreihe hochdrei. Stadtbibliotheken verändern von Kulturstiftung des Bundes.
Ins Gespräch zu kommen ist meistens nicht so schwierig. Im Dialog zu bleiben ist jedoch eine der größten Herausforderungen – und eine der spannendsten überhaupt. Zwischenmenschlich ist es das eine, aber wie geht man im wahrsten Sinn auf Tuchfühlung mit einem Raum? Wenn wir uns bewusst machen, dass wir ausnahmslos mit Räumen in Berührung sind, wird klar, dass sich niemand ihrem Einfluss entziehen kann. Wir sind immer von ihnen umgeben und bewegen uns ständig durch sie hindurch. Räume machen etwas mit uns, ob wir wollen oder nicht. Aber auch wir prägen sie umgekehrt, gestalten und beleben sie. Zwischen uns findet ein Dialog statt; mal mehr, mal weniger, aber das ununterbrochen und zeitlebens.
Ein Plädoyer für den Raum – ein Raum für Verbindung.
Perspektive verändert!
Werkstatt im Rahmen der Programmreihe hochdrei – Stadtbibliotheken verändern von Kulturstiftung des Bundes. Ort der Werkstatt: Peer23 Mannheim.
Bibliotheken sind Lebensorte, die diverse Aspekte von Alltag, Gesellschaft und Kultur in sich vereinen. Dabei ist jede Bibliothek einzigartig in ihrer Struktur, ihrer Einbindung, den an sie gestellten Anforderungen und in der Idee, was sie konkret für Ihren Standort sein soll. Die Menschen vor Ort beleben sie, definieren und gestalten ihre Funktionen und das konkrete Erscheinungsbild. Rahmenbedingungen, die im ersten Moment ein Hindernis für das Vorhaben darstellen, werden dabei oft zu den ausschlaggebenden Gestaltungsparametern.
Eingeladen waren Menschen aus den Häusern, aus Politik, Wissenschaft und Gestaltung und auch Interessierte, die sich ganz allgemein mit gesellschaftlichen Fragestellungen rund um Bibliotheken beschäftigen. Die Werkstatt Perspektive verändert! sollte Mut machen, Hindernisse als Qualitäten zu begreifen, Wege zu gehen, die sonst vielleicht gemieden werden, um schliesslich Ansätze zu finden, die ungewohnte Möglichkeiten eröffnen und das alles mit viel Lust und Laune. Denn jede Bibliothek, ob gross oder klein, ob in Städten oder auf dem Land, hat einen ganz eigenen Charakter. Und das macht die Bibliothekslandschaft so vielgestaltig und spannend.
Meine Stadt – deine Stadt
Konzept und Durchführung eines inklusiven Stadtspaziergangs. Kurs vom Bildungsclub/Insieme Basel im Rahmen der Aktionstage Behindertenrechte 2024 // Kooperation mit Basel Tourismus.
Jeder Mensch hat einen ganz eigenen Blick auf «seine Stadt», die dadurch individuell und einzigartig wird. Somit liegen unzählige Wahrnehmungsebenen übereinander, die die Stadt prägen und bunt machen. Diesen Fächer an Eindrücken galt es, wahrnehmbarer und somit die Vielfalt von Basel erlebbarer zu machen. Der Fokus lag dabei auf den Perspektiven und der Lesart von Menschen mit Beeinträchtigung. Und der Frage, ob die wirklich so «anders» sind. Im Rahmen des Kurses Meine Stadt – deine Stadt wurde ein gemeinsamer Spaziergang mit ihren Plätzen entwickelt, mit eigenen Geschichten angereichert und am Ende auch von den Teilnehmenden geleitet bzw. begleitet.
Über den Stadtspaziergang hinaus bot das Format Raum für Begegnung und Austausch, wobei sich über die gemeinsame Erlebnisebene auch immer wieder Möglichkeiten für einem gesellschaftlichen Diskurs öffneten. Am Ende haben alle gestaunt, wie anders und ähnlich alle auf «ihr» Basel schauen, ganz unabhängig von den persönlichen Besonderheiten. Und die haben zum Glück immer wieder für sehr spannende Blickwinkel gesorgt…
Emils Schrank. Zehn Schubladen Geschichte
Szenografisches Konzept und Umsetzung für die Ausstellung / Museum für Sächsische Volkskunst Dresden
Emil Lohse (1885 bis 1949) – Künstler, Pädagoge und Familienvater – hinterließ einen Mappenschrank mit hunderten von Zeichnungen, Drucken und anderen Dokumenten, der von seinen Nachkommen noch um Inhalte ergänzt wurde. Sein Urenkel, der Illustrator Thilo Krapp, schenkte diesen Schrank dem Museum für Sächsische Volkskunst, dessen zweiter Direktor Emil Lohse über 25 Jahre war.
Im Mittelpunkt der Dossier-Ausstellung stand neben ausgewählten Zeichnungen und Zeitdokumenten vor allem der Prozess der Erschließung. Wie werden Inhalte und Objekte in eine Museumssammlung aufgenommen? Dieser sehr spannende und ein Museum prägende Vorgang, der in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, sollte hier für die Besuchenden transparent und erlebbar gemacht werden.
Die zehn Schubladen des Mappenschranks wurden gleich einer Wunderkiste geöffnet und gaben Anlass zum Staunen und viele Gelegenheiten zum Eintauchen in Emil Lohses Welt und Zeit – Schubladendenken eigeschlossen.
Installation für die 12. HÖHLER BIENNALE 2025 unterHALTUNG
Das Weltgeschehen wird erneut zum Schauplatz der Eitelkeiten und entwickelt sich mehr und mehr zum Glücksspiel, in dem einzelne Player das Leben Vieler bestimmen. Die Regeln ändern sich fortwährend, die Einsätze sind hoch, der Ausgang ist ungewiss – ein risikoreiches Spiel auf globaler Ebene.
Es erzeugt eine Spirale, die alles und alle in ihren Bann zieht und in Bewegung hält. Die Frage ist, in welche Richtung. Jedoch können wir durch jede, auch noch so kleine Handlung Einfluss nehmen. Was werden wir also tun? Wie hoch ist unser Einsatz? Welche Haltung haben wir? Haben wir überhaupt eine?
Szenografisches Konzept und Umsetzung für die Ausstellung / OpenArt Galerie Basel
Wir lieben Herausforderungen – 60 Fotografien in 8 Räumen auf 62 Quadratmetern.
Die Fotografin Anna Regula Irmann setzt sich mit Hermann Hesses Der Steppenwolf auseinander. Sie kreiert in fotografischen Interpretationen einen Gang durch den Roman und lädt in 8 Themenräumen zur Auseinandersetzung mit ihrer persönlichen Lesart ein.
Die Grösse der Galerie und der Wunsch nach einem möglichst eigenständigen Erleben der Ausstellung in Form eines Rundgangs waren massgebliche Parameter für die Szenografie. Wir haben eine Wabenstruktur kreiiert und die Ausstellungsräume ins Innere gelegt. Der umliegende Weg ermöglicht so das selbstbestimmte Eintauchen in und wieder Abstand nehmen von den einzelnen Räumen und Themen.
Und auch der für die Fotografin wichtige Aspekt des Wolfes in seiner Ungezähmtheit erhält seinen Ausdruck in den bewusst sägerauhen Kanten der Wände, die mal mehr, mal weniger zu sehen und erfühlbar sind.
WeltRaumForschung
Unser LABOR für die Untersuchung und Erprobung von Ideenfindungsprozessen anhand installativer Settings im Raum.
Können konzeptionelle Ansätze „vom Raum zum Raum“ entwickelt werden? Dieser Frage und den damit verbundenen Prozessen stellen wir uns immer wieder, schliesslich geht es ja um ihn. In der Annahme, dass der Raum unser Partner und Mitspieler ist, möchten wir ihm bei der Entwicklung unserer Ideen eine aktive Rolle geben und in Austausch mit ihm treten. Da er jedoch auf anderen Kanälen kommuniziert als wir, suchen wir nach geeigneten gemeinsamen Ebenen und Techniken.
Beispiel Fotos: Entwicklung Konzept SCOPE LOUNGE, für SCOPE Basel, Ausstellung für zeitgenössische Kunst






Über uns
Petra Linsel-Mahrer
Szenografin // Schwerpunkte: Bühnen- und Kostümbild, Konzept, Prozessgestaltung, Kommunikation
* 1979 Jena (D) / Tischlerausbildung, Grüna / Architekturstudium mit Diplom an der TU Dresden / Festanstellung als Ausstatterin und Ausstattungsassistentin bei Theater&Philharmonie Thüringen / Freiberufliche Szenografie / Masterstudium mit MA in Design (Konzeptarbeit zu Ideenfindungsprozessen und dem Zufall als Werkzeug darin) am Institut Integrative Gestaltung | Masterstudio IIG der FHNW/HGK / Dozentur an der FHNW/HGK / Ausbildung Gewaltfreie und lösungsfokussierte Kommunikation / Weiterbildung Toxische Konflikte. Auflösung, Prävention, Immunisierung / Weiterbildung Tetralemma und laterales Denken
Alban Mahrer
Szenograf // Schwerpunkte: Ausstellungsgestaltung, Raumwahrnehmung, Designforschung
* 1978, Basel (CH) / Lehre als Maschinenzeichner, Basel / Gestalterische Berufsmaturität, Basel / Studium Szenografie | Innenarchitektur | Objekt mit Diplom am Institut IN3 der FHNW/HGK / Masterstudium mit MA in Design am Institut Integrative Gestaltung | Masterstudio IIG der FHNW/HGK / Dozentur an der FHNW/HGK / Wissenschaftliche Mitarbeit am Forschungsprojekt „OVIK“ (Orter virtueller, informeller Kommunikation) am IXDM der HGK/FHNW / Wissenschaftliche Mitarbeit und Co-Projektierung am Forschungsprojekt „Urbane Logistik“ (Städteplanung und Verkehrssystem – Transformation eines 100 jährigen Systems)
Kontakt
Atelier AMPeL Basel
Clarahofweg 12, 4058 Basel
+41 (0)77 265 99 56
post(a)atelier-ampel.ch
















